Urlaub mit Rollstuhl –
Erholung oder doch Stress?

Wie funktioniert das eigentlich, wenn man als Rollstuhlfahrer eine Urlaubsreise antreten will?
Über das Reisen mit Bus und Bahn habe ich ja bereits in einem anderen Artikel berichtet.
Außerdem habe ich die Möglichkeit mit dem Auto zu verreisen.
Doch wie funktioniert es, wenn ich meinen Urlaub weiter weg am Meer verbringen möchte?
Letzten Sommer kam mir der Gedanke in den Kopf, doch endlich auch mal weiter weg irgendwo meinen Urlaub zu verbringen. Ich hatte immer mal wieder darüber nachgedacht, doch mich nie getraut dies wirklich in Angriff zu nehmen.
Doch was sollte passieren? Wo könnten Probleme auftauchen?
Das größte Problem wäre wohl, wenn das Hotel nicht barrierefrei ist und ich mich dort nicht bewegen könnte.
Ich machte mich über das Internet über verschiedene Reiseportale schlau, welche Hotels geeignet sein könnten. Das Reiseziel sollte erstmal Mallorca sein, da es von der Entfernung für die erste Flugreise noch im Rahmen und relativ günstig ist.
Nach kurzer Recherche ist mir klar geworden, dass ich über die gängigen Reiseportale keine ausreichenden Informationen über die Barrierefreiheit von Hotels bekomme.
Es gibt zwar teilweise Einschätzungen von anderen Gästen, doch sind diese meißtens von Leuten verfasst, die nicht auf die Nutzung eines Rollstuhls angewiesen sind. Und somit bestehen natürlich Zweifel, ob alles passt.
Mein zweiter Weg führte mich dann in ein Reisebüro. Dort wurde mir erstmal gesagt, dass ich der erste Kunde im Rollstuhl sei, der hier eine Reise buchen wollte. Das klingt ja schonmal vielversprechend, dachte ich ironisch.
Trotzdem gaben sich die Mitarbeiter Mühe und erkundigten sich beim Veranstalter, ob es entsprechende Informationen zu den möglichen Hotels gibt.
Dies dauerte ein paar Tage, sodass ich mich in der Zwischenzeit über das Internet weiter informiert habe.


Ich habe gesehen, dass es spezielle Reiseportale für Menschen mit Behinderung gibt.
Auf einigen Seiten werden Hotels detailliert auf Ihre Barrierefreiheit überprüft und beschrieben. Außerdem wird die komplette Buchung über den barrierefreien Transfer bis zur Bereitstellung von eventuell notwendigen Hilfsmitteln im Hotel übernommen.
Desweiteren gibt es auch angebotene Gruppenreisen mit gemeinsamen Aktivitäten.
Ich hatte mich jedoch entschieden, alleine reisen zu wollen.
Einige Tage später kam das Angebot des Reisebüros. Es wurde ein Hotel gefunden, wo die Bedingungen geeignet seien.
Ich war jedoch nicht vollständig überzeugt und habe mich schlussendlich an ein Reiseportal aus dem Internet gewandt und dort die Reise gebucht.
Ich muss sagen, es war wirklich alles optimal organisiert. Der Transport des Rollstuhles im Flugzeug war kein Problem und am Reiseziel wartete bereits ein barrierefreies Taxi für den Transfer zum Hotel auf mich.
Das Hotel selber war wie beschrieben mit Rampen und Aufzügen ausgestattet und das Zimmer lies auch keine Wünsche offen.
Es war ein wirklich sehr schöner Urlaub. Was mich besonders erfreut hat, dass auch in der Stadt fast alle Lokalitäten ebenerdig erreichbar waren. Da könnte sich so manche deutsche Stadt noch eine Scheibe von abschneiden.
Alles in Allem lässt sich sagen, dass es kein Problem ist, mit Rollstuhl eine Flugreise zu unternehmen.
Schwieriger wird es wahrscheinlich nur bei längeren Flügen, da der eigene Rollstuhl während des Fluges im Gepäckraum verstaut ist. Hier habe ich jedoch keine Erfahrungen.
Meine nächste Reise würde ich aber wahrscheinlich nicht mehr über ein Reiseportal buchen, sondern mich direkt an die Hotels wenden, um die Gegebenheiten zu klären. Ich weiß nun, was ich benötige und wo drauf ich gegebenfalls verzichten kann.
Reiseportale für Menschen mit Behinderung bieten aber einen guten Service und erleichtern einem die Buchung, wenn man unsicher ist.
Dieser Service hat aber natürlich auch seinen Preis.

Anbei eine findet ihr kleine Übersicht von empfehlenswerten Reiseportalen für Menschen mit Behinderung:

RUNA-Reisen
Behindertengerechte Reisen
Süße Reisen
YAT Reisen

Ein Gedanke zu „Urlaub mit Rollstuhl –
Erholung oder doch Stress?

  1. Tja, mit dem Rollstuhl zu reisen, fällt nicht so leicht. Danke für die Tipps dazu! Dies wäre eine Chance für die Mutti. Die ist wegen Beinbruch pflegebedürftig geblieben. Ich beherzige gerne die Ratschläge!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert