Vor einigen Jahren war ich ziemlich down.
Eigentlich gab es aber gar keinen richtigen Grund. Ich hatte eine eigene Wohnung, einen guten Job und regelmäßige soziale Kontakte.
Doch irgendwas fehlte. Ich merkte immer häufiger bei Treffen mit anderen Leuten, dass es mir zusetzte, dass ich anders bin. Ich muss mich mit anderen Problemen herumschlagen als meine Freunde und kann nicht spontan mal hier, mal dort hin. Häufig werden mir Barrieren gesetzt, die alles unnötig schwer machen. Da vergeht schnell die Lust.
Eines Tages sah ich in einer bekannten Talkshow einen Mann sitzen, der mich mit seinem Selbstbewusstsein sehr beeindruckt hat.
Raul Krauthausen.
Er sitzt ebenfalls im Rollstuhl und erzählte über sein Leben. Er setzt sich seit vielen Jahren mit seiner Organisation „Sozialhelden“ für die Inklusion von Behinderten ein und prangerte die Barrieren an, die vielen Menschen mit Behinderung im Alltag in den Weg gestellt werden und die öffentliche Darstellung. Außerdem stellte er ein Buch vor, welches er kürzlich herausgebracht hat.
Ich dachte mir: Das muss ich haben.
Ich verschlang das Buch regelrecht, da dort viele Gefühle und Probleme beschrieben wurden, die ich 1:1 in meinem Leben wiederfinden konnte.
Dies gab mir ein sehr gutes Gefühl, da ich nun wusste, dass ich nicht alleine mit meinen Problemen bin, sondern das es noch andere Menschen gibt, die das genauso nachvollziehen können.
Nur warum sieht man sich in der Öffentlichkeit nicht.
Es scheint fast so, als wenn es eine regerechte Parallelgesellschaft zwischen Behinderten und Nicht-Behinderten Menschen gibt. Dies muss an den vielen Barrieren, die es real und in den Köpfen der Menschen gibt.
Das darf nicht so bleiben. Ich beschloß nun offensiver zu werden auf die Leute zuzugehen.
Ich darf nicht warten, bis mir jemand seine Hilfe anbietet, sondern muss, wenn sich mir eine Barriere in den Weg stellt, selbst aktiv werden und die Leute ansprechen.
So wurde ich seitdem immer selbstbewusster und habe fast alles machen können, was ich wollte.
Häufig gibt es ungläubige Blicke. Es entstanden aber auch bereits sehr nette Gespräche.
Vor kurzem hat Raul Krauthausen eine Spendenmöglichkeit eingerichtet: Engagement für behinderte Menschen
Hier hat man die Möglichkeit, seine Arbeit mit regelmäßigen Beträgen zu unterstützen, was ich seitdem mache.
Als Dankeschön bietet er u.a. ein Treffen an, was ich gerne angenommen habe und ihn so vor kurzem in Berlin kennenlernen durfte.
Es war eine sehr nette und interessante Gesprächsrunde.
Ich empfehle jedem , diese gute Arbeit zu unterstützen. Es wurden bereits viele sehr nützliche Projekte in die Tat umgesetzt.
Anbei eine kleine Linksammlung: